"Garten der schönen Aussicht" Die Tee-Götter meinen es gut mit mir, denn unweit meines Wohnorts befindet sich Europas größtes chinesisches Teehaus, eingefügt in einen China-Garten. Wie in Berlin wurden auch hier alle Einzelteile in China vorgefertigt, in Container verladen und zusammen mit einem Trupp chinesischer Handwerker nach Mannheim geflogen, wo diese dann aus 1100 Tonnen Material ein zweistöckiges Teehaus mit Nebengebäuden, Wandelgängen, mehreren Pavillons, Zickzackbrücken und einem kleinen Wasserfall aus Taihu-Steinen schufen. Während der Garten in Berlin durch seine Weitläufigkeit beeindruckt, wirkt der flächenmäßig kleinere Garten in Mannheim durch seine atmosphärische Dichte: Das zweistöckige Teehaus, die geschwungenen Dächer, der erstaunlich große Innenhof, eine Theaterbühne, vor allem aber die Vorliebe der Planer für die vielfach gewundenen Wandelgänge, die alle Gebäude phantasievoll und spielerisch miteinander verbinden, schaffen eine sehr schöne Stimmung. Insgesamt 30 Teesorten befinden sich im Angebot, sie werden entweder im Glas (Blütentees) oder in der klassischen Deckeltasse (Grüntees und Wulongs) mit einer Thermoskanne heißem Wasser zum Nachgießen serviert. Zusammen mit chinesischen Süßigkeiten und gefüllten Teigtaschen (Baozi) wäre das ein wirklich schöner Ort zum Teetrinken. Doch leider waren alle von mir im Juni 2016 verkosteten Grünteesorten völlig überlagert und wiesen keinerlei typischen Geschmack mehr auf. Das dürfte an einem Ort wie diesem wirklich nicht passieren und zeugt von einem eklatanten Missmanagement. Um zum Teehaus zu gelangen, muss jeder Besucher zuerst das offizielle Eintrittsgeld für den Luisenpark bezahlen.   Das Teehaus ist Dienstag - Samstag von 13-18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11-19 Uhr geöffnet. Über Winter (Anfang November bis Ende Februar) ist es nur an den Sonn- und Feiertagen von 12-17 Uhr geöffnet. Und Montag/Dienstag ist - recht unchinesisch - Ruhetag.   Ausführliche Infos, auch zu Veranstaltungen vor Ort, bietet die offizielle Internetseite.

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