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![]() Auf der Suche nach der perfekten Teezubereitung |
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Zuerst sollten wir die Grundlagen klären: Wovon sprechen wir hier? Unter Tee verstehe ich lediglich die Blätter der Teepflanze Camellia sinensis (mit ihren Varietäten) und diese in ihrer Sortenreinheit, also keine Mischungen (Blends) und auch nicht die ganze Palette der Aromatees. Schon gar nicht aber die falschen Namensvettern wie Mate-, Rooibos- & Kräutertees, die sich nur durch ungenauen Sprachgebrauch eingeschlichen haben. Und auch die Regionen, für deren Teesorten sich ein besonderer Aufwand lohnt, sind für mich mit China, Taiwan, Japan und Darjeeling schnell aufgezählt. Das hat nichts mit Arroganz zu tun, sondern mit dreißig Jahren intensivem Tee-Verkosten. Worauf sollte man beim Teeeinkauf achten? Was sind die wichtigen Basics im Hinblick auf das Teeblatt?
Die Teeanbauregionen
Die Art des Teeanbaus: Biotee
Die Teepflückung / Teeernte
Die Frische des Tees Dass die beste
Teezubereitung überlagerten Tee nicht mehr
aufwerten kann, ist sicherlich unstrittig. Einen kompetenten und
vertrauenswürdigen Händler oder Importeur zu
finden, der die neue Ernte möglichst schnell anbieten kann, ist deshalb
etwas ganz Wesentliches. Nur zu oft werden erst noch die Lagerbestände des
letzten Jahres abverkauft, weshalb man hier ruhig einmal nachfragen sollte.
Gute Teehändler sind schon lange dazu übergegangen, das Erntedatum auf jeder
Verkaufspackung mit anzugeben. Ideal ist es da, den
Tee im Frühjahr direkt vor Ort auf den Plantagen zu kaufen. In Darjeeling
kann man das noch alleine organisieren, für China bedarf es umfangreicherer
Vorbereitung und am besten auch eines Dolmetschers. Früher boten dort die Verkaufsstellen
der staatlichen Anbaubetriebe eine
gewisse Sicherheit vor der Versuchung aller chinesischer Händler, sich an
gutgläubigen Touristen schadlos zu halten. Heute besuche ich den
Teegroßmarkt in Shanghai, wo im unmittelbaren Vergleich nur Qualität punkten
kann. Zum Thema 'chinesische Teehändler' noch ein Erfahrungsbericht: Als
ich das erste Mal in Hangzhou direkt im Dorf Longjing im Mai bei einem Bäuerchen den
berühmten
Drachenbrunnen-Tee einkaufte, lag der frisch
verarbeitete Tee in
einem duftenden Häufchen auf dem Tisch und mir wurde davon ein köstlicher Aufguss zur Probe
vorgesetzt. Ich kaufte zwei Pfund - um dann zu Hause festzustellen, dass die aus dem
Hinterzimmer herbeigeschafften eingeschweißten Packungen nur geschmacklosen
Tee, vermutlich vom Vorjahr, enthielten. (Chinesen erzählten mir
auch, windige Händlern hätten früher den zum Probieren aufgebrühten Tee einfach wieder
getrocknet, flach gepresst und erneut an Langnasen verkauft. Auch das ist China!).
Und was sollte man hinsichtlich des Erntezeitpunkts
von Tee beachten?
Etikettenschwindel Zusammenfassung |
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Anmerkung zur Verkaufs- Verpackung |
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Die meisten Teesorten sollten möglichst bald nach der Ernte frisch getrunken werden, denn Aromen sind flüchtig und gerade die feinen verfliegen bereits nach wenigen Wochen. Das ist traurig aber wahr. Umso problematischer sind die oft langen Lagerzeiten bei manchen Händlern. Eine gut konzipierte Schutzverpackung bildet da eine zusätzliche Sicherheit, um die Zeit zwischen dem Verpacken beim Produzenten/Großhändler und dem Aufbrühen zu Hause zu überbrücken und die Aromenfülle bestmöglich zu bewahren. Loser Tee wurde früher in großen Kisten verschifft und beim Einzelhändler dann zum Abverkauf in Blechdosen mit weiter Öffnung aufbewahrt. Heute ist das mehr eine nostalgische Reminiszenz. Jeder Händler ist gut beraten, den Tee in den Aromaschutzverpackungen zu belassen, in denen Tee nunmehr gehandelt wird. Packt der Händler für den Verkauf noch selber ab, so schützen Dosen, Schraubdeckelgläser oder mit Aluminium beschichtete Kunststoffbeutel das Aroma am besten. Die heute oft noch üblichen 100g-Tütchen aus dickerem Papier haben nicht immer eine integrierte Alu-Schicht und sind höchstens für den kurzen Transport nach Hause geeignet, jedoch nicht, um wochen- oder monatelang im Verkaufsregal zu liegen. Für alle besseren Teesorten empfehlen sich Verpackungen, die auf Vakuum gezogen sind, wie dies aber in der Regel nur bei guten Wulong Tees und manchen hochpreisigen Senchas und Gyokuros der Fall ist. Diese haben oft einen integrierten Verschluss, der sich wieder gut luftdicht verschließen lässt. Sinnvoll ist es also vielleicht, schon zum Teeeinkauf seine eigenen Dosen oder Gläser mitzubringen. . |
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Die Aufbewahrung zu Hause |
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Teeblätter sind eine sensible Sache. Und da es letztlich immer nur um ihre Aromen geht, ist eine möglichst gute Lagerung zu Hause sehr wichtig. Schließlich hat man als Teetrinker ja nicht nur einen einzigen Tee im Anbruch, der innerhalb einer Woche schnell getrunken ist. Bei mir sind es im Laufe der Zeit immer gut zehn Sorten geworden, die sich ständig im Anbruch befinden und deren Lagerung deshalb etwas Umsicht erfordert. Prinzipiell bewahre ich meine Tees in einem separaten und kühlen Raum bei mir zu Hause auf, der zudem auch noch dunkel ist. Das sind günstige Rahmenbedingungen. Dass sich in dem Raum keinerlei andere geruchsintensive Stoffe oder Lebensmittel befinden, versteht sich von selbst. Und dass es sich nicht um den feuchten, muffigen Keller handelt, bitte ich auch vorauszusetzen. Gekauften Tee fülle ich nach Öffnen der Packung um, wenn es sich um großvolumige Verpackungen oder die typischen deutschen Händler-Papiertütchen handelt. Je nach Teesorte verwende ich unterschiedliche Aufbewahrungsgefäße: - Für Grüntees, Weiße Tees, Gelbe Tees und grüne Wulongs sind dünne Vorratsbeutel aus Aluminiumfolie die goldene Lösung. Denn selbst an die Luft in der nur halbvollen Teedose gibt der Tee noch merklich Aromen ab und verliert damit auch etwas an Gehalt. Vorratsbeutel aus Aluminiumfolie bieten zudem den unschlagbaren Vorteil, dass man sie stets optimal zusammenrollen und mit einem speziellen Tütenverschluss oder noch einfacher mit zwei Gummiringen fest verschließen und komprimieren kann. - Für dunkle (stärker oxidierte) Wulongs und Schwarztees (chin: Rote Tees), deren Geschmacksaromen durch die Oxidation stärker im Teeblatt gebunden sind, verwende ich ebenfalls Aluminiumbeutel (Darjeelings), Gläser oder aus Liebhaberei alte chinesische Yixing-Gefäße (für die voluminösen Wulong Dancongs) und alte japanische Lackteedosen, denn die Ästhetik alter chinesischer Teekeramik hängt für mich untrennbar mit meiner Liebe zum Tee zusammen. Auch stark duftende Tees (z.B. ein mit Osmanthusblüten versetzter Einfach-Wulong) verträgt sich mit alten Tongefäßen, denn in diesem speziellen Fall speichert der Ton den Duft des Tees. Meine schönste moderne Teedose stammt aus dem Reich der aufgehenden Sonne: Eine aus Kirschholz gedrechselte, das rötlich schimmernde Holz innen poliert, außen noch naturbelassen mit seiner silbergrauen rauen Rinde. Die innere Verschlusskappe und der Deckel sind so passgenau gearbeitet, dass die Luft beim Öffnen auch nach Jahren noch mit einem saugenden Geräusch eintritt. Ohne jedes Fremdmaterial verarbeitet, hätte William Morris hieran seine wahre Freude. - Zur Lagerung von Pu'er gilt genau das Entgegengesetzte: Um die für diese Teesorte gewünschte Fermentation ununterbrochen in Gang zu halten, ist Luftaustausch, Wärme und eine gewisse Luftfeuchtigkeit absolut nötig. Die Lagerung von Pu'er ist sensibel und und auch im Hinblick auf die oft zahlreich gelagerten Schätzchen besonders verantwortungsvoll. Liebhaber dieses Tees bauen sich zu Hause oft ihre eigenen kleinen Mikroklimata in Räumen, Schränken oder Schubladen, sozusagen Tee-Humidore. Ein weiteres wichtiges Thema für die Lagerung der Teeblätter zu Hause ist ein Gefrierschrank, um die Stoffwechselprozesse zu reduzieren. Der Kühlschrank reicht hier nicht, wenn es um die Aufbewahrung größerer Mengen über längere Zeiträume hinweg geht. Aus meiner Sicht ist die Aufbewahrung von angebrochenen Teegebinden im Kühlschrank sowieso unnötig bis kontraproduktiv: 50 oder 100 Gramm Tee sind (oft) so schnell getrunken, dass wenig Zeit für den Aromenabbau bei normaler Raumtemperatur verbleibt. Durch die Kälte des Kühlschranks besteht hingegen die Gefahr, dass sich bei jedem Öffnen und Schließen der Teeverpackung Kondenswasser an den Teeblättern niederschlägt und diese schädigt. Abgesehen davon sind Kühlschränke in der Regel auch nicht geruchsneutral. Ohne es selbst zu praktizieren, habe ich von passionierten Grünteetrinkern immer wieder die gleiche Rückmeldung zum Einfrieren von Tee im Gefrierschrank erhalten: Auch nach einem Jahr soll der Geschmack unverändert gut sein. Wer also nach China reist und sich mit fünf Kilogramm seiner duftigen Lieblingsteesorte versorgt, hat so eine gute Chance, den Tee über das Jahr hinweg in guter Qualität genießen zu können. Das Portionieren zu 100 Gramm vor dem Einfrieren versteht sich hier von selbst.
Best before: Zur Lagerfähigkeit von
Tee
Um eine
aufwändige Lagerung größerer Mengen von Tee zu Hause zu vermeiden, kauft man
ihn vielleicht zweckmäßigerweise einfach regelmäßig beim Fachhändler nach.
Da wirklich versierte und spezialisierte Fachhändler in Deutschland aber
nicht sehr häufig sind, muss man hier meist den Postversand akzeptieren.
Doch diese Zusatzkosten stehen in keinem Verhältnis zu dem großen Vorteil,
so wirklich auch die qualitativ besten Teesorten zu bekommen. |
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Das Wasser |
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Zhang Dafu, ein Teemeister der Qing-Dynastie, sagte einmal: "Die Qualität einer guten Tasse Tee hängt zu 20% vom Tee selbst ab und zu 80% vom verwendeten Wasser." Die Bedeutung des Wassers wird bei der Teezubereitung leicht unterschätzt. Bei Darjeeling und Grüntee spielt es jedoch eine entscheidende Rolle. |
Leitungswasser | Wohl dem, der weiches Wasser aus der Leitung bekommt (Wasserhärte 0 - 7°
dH), es gibt ja solche Städte, in denen der Wasserkessel nie Kalk ansetzt und Darjeeling
noch nach Darjeeling schmeckt. Das
Haushalts-Leitungswasser ist in Deutschland ein sehr streng überwachtes
Trinkwasser von bester Qualität - nichts Minderwertiges. Kann es für's
tägliche Teetrinken verwendet werden, so spart das viel Aufwand, Zeit und
Geld. Man sollte es immer frisch und kalt verwenden, nie aus dem Boiler.
Während Chlorgeschmack nur noch in wenigen Großstädten vorkommen dürfte, ist
aber Kalk
allerorts Hauptgegner Nr. Eins. Es ist schon beeindruckend, wenn man sich vorstellt, daß
bei einer Wasserhärte von 20°dH* und monatlich 5 cbm Wasserverbrauch summa summarum
21 kg Kalk pro Jahr durch die Leitung strömt! In diesem Fall
helfen nur |
Quellwasser | Ist sicherlich eine der Ur- und Idealformen für Teewasser. Auch heute noch sind in manchen Gemeinden gefasste Quellen als Trinkwasser ausge- schrieben. Wenn der Aufwand nicht zu groß ist, sollte man auf jeden Fall einmal ausprobieren, ob sich ein solches Wasser in der Umgebung findet und zum Teetrinken eignet (eine sehr gute Adresse ist z.B. der frei zugängliche Quellbrunnen beim Stift Neuburg nahe Heidelberg). Bei allen sonstigen Quellen und Brunnen sollte man vorsichtig sein: Schwermetalle, Nitrate und und Pestizide von Wiesen und Feldern und allerlei Rückstände auch aus dem Oberflächenwasser sind denkbar - durch Abkochen werden lediglich die Bakterien beseitigt! Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, daß Quellwasser oft einen starken, von erdig bis hin zu säuerlichen Beigeschmack haben kann, der ein feines Teearoma stark beeinträchtigt! |
Flaschenwasser | Den Fehler, hier ein Mineralwasser mit Kohlensäure zu
nehmen, macht jeder nur ein Mal :-) Doch es gibt noch andere Überraschungen. Mineralwässer
mit hohem Hydrogencarbonat-Anteil fällen beim Kochen feinen Kalk aus, der mit dem Tee
reagiert und eine ungenießbare milchig trübe Suppe ergibt. Von da ab achtet man auch auf
diesen Wert. Generell muss man sich darüber im klaren sein, dass auch Mineralwässer
einen für Tee sehr störenden Eigengeschmack besitzen können, denn Mineralwässer
unterscheiden sich gegenüber Trinkwasser ja gerade durch ihren deutlich erhöhten
Gehalt an Mineralsalzen, die durchaus eine eigenwillige Geschmacksnote ergeben können.
Und dass Mineralwässer sogar höhere Schadstoffmengen als einfaches Leitungswasser
aufweisen können, ist mittlerweile auch kein Geheimnis mehr. |
Destilliertes Wasser | Sicherlich, destilliertes Wasser ist Wasser pur. Doch wer meint, mit destilliertem Wasser das ideale Medium gefunden zu haben, um den eigentlichen, unverfälschten Geschmack eines Tees zu ergründen, der sollte das genau prüfen. Der Geschmack eines Tees resultiert nämlich nicht allein aus dem Teeblatt selbst, sondern entsteht eben im Zusammenspiel mit dem jeweiligen Wasser, ein Mineraliengehalt gehört da dazu. |
So
what? Spätestens das Experiment mit destilliertem Wasser
macht klar: Das Wasser ist ein wichtiger GeschmacksGEBER, der gleiche
Teeaufguss ergibt je nach Wasser sehr unterschiedliche Ergebnisse. Wieder
einmal sind wir vor das Dilemma gestellt, nur Schmeckt-mir-gut oder
Schmeckt-mir-weniger aussagen, aber nichts per se pauschal vorweg
entscheiden zu können, da ist kein Richtig oder Falsch in
Sicht. Um ein Ausprobieren kommt also niemand herum, der für sich sein
persönliches Geschmacks-Optimum sucht. Hinzu kommt dann noch, dass der Geschmack neben dem Subjektiven auch noch
heftigen persönlichen Schwankungen unterliegen kann. Seit
ich erlebt habe, dass mir der gleiche Tee morgens anders schmeckte als am Abend,
erscheint mir die Frage hinsichtlich des Wassers nicht mehr ganz so weltbewegend.
(
=> Über die Relativität des Geschmacksempfinden) Und vielleicht ist es sogar ein eher lästiger Zug unseres westlich-forschenden Wesens, dass uns
nicht das Gute genügt, sondern wir stets meinen, ein Optimum erreichen zu müssen. Wie
dem auch sei: Statt gleich von Anfang an schwere Geschütze aufzufahren, sollte man sich
hier am besten schrittweise vorarbeiten, bis Wasser- und Teegeschmack den persönlichen
Bedürfnissen entsprechen. Wer wirklich Wasser zukaufen muss, kann überlegen,
ob dies für alle Sorten nötig ist. Im Hinblick auf die Teezubereitung ist ein einfacher
Wasserfilter jedenfalls schon die halbe Miete. . |
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Wasserkochen & Aufgießen |
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Dass man die Teeblätter mit heißem Wasser übergießt, anstatt sie heißem Wasser beizufügen, bedurfte langer Zeit keiner Erwähnung. Doch Fachbücher aus China thematisieren zunehmend, dass es für manche Grüntees zuträglicher sei, sie in ein mit heißem Wasser gefülltes Glas zu geben, statt sie mit einem Schwall zu überbrühen (so zum Beispiel bei Biluochun und Mengding Ganlu). Eine dritte Fraktion empfiehlt, das Aufbrühen mit nur wenig Wasser zu beginnen, eine kurze Zeit abzuwarten und erst dann die Zugabe der restlichen Wassermenge vorzunehmen. Mir erscheint das, mit Verlaub, eher unrelevant. Viel nachvollziehbarer sind für mich die grundlegenden Überlegungen, die für das klassische Verfahren sprechen: Beim schnellen vollständigen Eingießen des Wassers ziehen die Teeblätter gleichmäßig lang und die eingesprudelte Luft soll sich positiv auf das Entfalten der Geschmacksstoffe auswirken. Soll man Teeblätter aber direkt in der Teekanne oder lieber in einem separaten Gefäß aufgießen? Welche Teesorten eigenen sich für einen mehrfachen Aufguss? Und spielt die Wassertemperatur wirklich eine solch wichtige Rolle? Hier gibt es keine einheitliche Antwort, alles hängt ganz von der jeweiligen Teesorte ab. Grüntee Nun zu jenen Grünteesorten, die sich zum mehrfach
nacheinander Aufbrühen
eignen und deshalb von vornherein ganz anders zubereitet werden. Ich
unterscheide hier das Aufbrühen von chinesischen Teesorten im Gaiwan
(Deckeltasse) und japanischer Teesorten im Kyusu.
Wulong
(Oolong
in der landläufigen englischen Schreibweise)
Pu'er Schwarztee
Filtrieren?
Pitcher
"Spülen" der Teeblätter?
Vorwärmen |
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Dosierung & Ziehdauer |
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Dass Schwarztee kräftiger ausfällt als Grüntee, hat nichts mit der Menge zu tun, sondern liegt in der Natur der Sache selbst. Ebenso ergibt die gleiche Menge Broken-Tea einen stärkeren Aufguss, als wenn man einen Blatt-Tee nimmt. Das gehört zum Grundwissen. Das richtige Maß hängt immer ab vom Zusammenspiel aus Wassermenge, Teemenge, Ziehdauer und - dem persönlichen Geschmack! Stets die gleiche Wassermenge zu verwenden und mit der gleichen Teesorte das beste Verhältnis von Teemenge und Ziehzeit zu bestimmen, führt da am schnellsten zum Ziel. Auch approbierte Teetrinker sollten sich deshalb nicht scheuen, sich Notizen zu machen. Das klingt umständlich, wird aber mit einem nachhaltig besseren Ergebnis in der Tasse sowie auch einem grundlegenden Erkenntnisgewinn hinsichtlich des Verhaltens von Teesorten belohnt. Bei neuen Teesorten hat man so auch gleich Näherungswerte zur Hand. Beim ersten Aufguss einer unbekannten
Teesorte wähle ich
immer eine Grundkombination, mit der ich die Verkostung starte und dann so
lange variiere, bis ich meine, das Optimum an Teemenge, Wassermenge,
Wassertemperatur und Ziehzeit gefunden zu habe. Dafür reichen mir 50 Gramm
Tee in der Regel nicht, weshalb ich stets 100 Gramm einkaufe. Mit etwas
Erfahrung gelangt man so recht zielstrebig zum Optimum dessen, was die
Teesorte zu bieten hat.
Zuletzt noch eine Anmerkung zum Thema Ergiebigkeit von Tee. |
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Die Teekanne |
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Das Material Die nötige Anzahl an Teekannen Die
Größe der Teekanne
Alternativen |
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Das Warmhalten |
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Wir kommen zum Ende. Selbst das Warmhalten des fertigen Tees birgt da noch seine Tücken. Denn hier gibt es gute und weniger gute Möglichkeiten. Zu letzteren zählt die Thermoskanne. Tee in Thermoskannen warmzuhalten führt zu einem katastrophalen Geschmacksabsturz (wobei ich keine Erklärung für dieses Phänomen habe): Selbst bester Grüntee ohne Schwebstoffe verfärbt sich hier dunkel und ist kaum mehr trinkbar. Zu überbieten ist diese Geschmackskatastrophe nur durch eine Kerzenflamme direkt unter der Teekanne, also auf dem klassischen Stövchen, da der Tee dann sogar noch nachkocht und seinen Geschmack in kürzester Zeit völlig verändert. Die besten Lösungen sind deshalb folgende: Das klassische Warmhalten in einem gefütterten Warmhaltekorb (wie er früher in Nordchina üblich war). Hier schaut nur noch der Ausguß der Teekanne aus einem innen mit Wollfilz gepolsterten Behältnis heraus. Die westliche Variante ist die mit Filz ummantelte Porzellanteekanne, deren etwas altmodisch wirkende Erscheinung heute wieder eine Renaissance erlebt. (Originell ist da auch die in unseren Breiten früher so üblich wie praktische Teemütze - und geradezu aufsehenerregend finde ich dieses schick-in-Strick-Modell aus den 60er Jahren). Wem bei großen Teekannen ein Stövchen unentbehrlich scheint, der sollte unbedingt auf GROSSEN Abstand zwischen Flamme und Teekanne achten (es geht, wie gesagt, ums Warmhalten, nicht ums nochmalige Aufkochen ... ) Ich kenne auch Teetrinker, die ihre 1,5 l (Survival-)Kanne auf einer elektrischen Heizplatte neben sich stehen haben - dauerhaft auf 50° temperiert. Am naheliegendsten und sinnvollsten erscheint mir jedoch, sich seinen Tee einfach jeweils in kleineren Mengen frisch aufzugießen: So ist der ganze Tee getrunken, bevor er überhaupt kalt werden kann. |
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