2013
Harold Beat Stromeyer


Sinologe. Bietet als Consultant Dienstleistungen zum Themenbereich China. Lebt in der Schweiz. Homepage: www.china-competence.ch


 

LAOZI  DAODEJING
Die chinesische Strategie der Gewaltlosigkeit
(Selbstverlag), CH-Meiringen

386 Seiten. 
ISBN: 978-3-033-03837-0

 

Jedes der 81. Kapitel des Daodejing wird in diesem Buch dreifach wiedergegeben: in chinesischen Schriftzeichen (nach Wang Bi), in Form der westlichen Pinyin-Umschrift und schließlich in einer deutschsprachigen Übertragung des Schweizer Herausgebers. In seinem Vorwort vertritt Stromeyer die Meinung, dass es sich bei Laozi um eine real existierende historische Person gehandelt hätte. Laozi habe sich konkret mit dem chinesischen Denker Kongzi (Konfuzius) getroffen und wäre dessen Lehrmeister gewesen. Kongzi hätte, so Stromeyer weiter, sogar die Lehren des Laozi posthum veröffentlicht -  das ist für einen gelernten Sinologen doch eine recht eigenwillige Sicht der Dinge, die im ganzen Buch weder revidiert noch relativiert wird. Der Herausgeber ist außerdem der Meinung, dass "die bisher vermutlich beste Übersetzung des Buches Laozi in die deutsche Sprache von Dr. Richard Wilhelm stammt (aus dem Jahr 1911)." Dazu passt, dass Stromeyer bereits im ersten Kapitel den religiösen Begriff des Gebets in seine Übertragung einfließen lässt. Die entworfene deutsche Textfassung schwankt zwischen einem wortgetreuen und dann wieder sehr freien Übertragungsstil. Dabei lesen sich viele wortgetreue Passagen eher sperrig und ungelenk, die frei interpretierten hingegen fast etwas befremdlich, so eine Anmerkung zum 50. Kapitel: "... jene, die nach dem Schicksal lange leben könnten, welche aber durch ihr eigenes unvernünftiges Handeln ihr Leben verkürzen (Raucher, Raser, Jogger, Abenteurer, Macher)...". Das ist ein eher unqualifizierter Umgang mit dem Daodejing an der Grenze zur Kolportage.
Ein eigenwilliges Print-on-Demand im Selbstverlag.

  

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