1924 |
(Biographische Angaben liegen nicht vor) Im gleichen Verlag erschien von Elisabeth Hahn die Publikation Das Buch des Lebens; ein Ruf an die Lebendigen und die Toten in dem die Verfasserin als christlich engagierte Frauenrechtlerin auftritt. |
LAOTSE /
WOLLEN OHNE WAHL |
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"Meine Umdichtung von
41 dieser Sprüche, die als Uebersetzung natürlich weder angesehen noch
gewertet werden kann - überdies verstehe ich kein Wort chinesisch - ist
ohne alle Absicht entstanden aus einer tiefen Liebe zu Laotse und einer völligen
Durchdrungenheit von seiner Weisheit, die ihn mir so zu eigen gab, daß er
wiedergeboren in meinem Herzen neu erstand in deutschem Wort - und aus
einer nicht minder tiefen Liebe zu meinem Volk und zu meiner Zeit, für
die jedes einzelne Wort des Laotse, sofern sie nur willfährig erfunden
wird, es aufzunehmen, Lebensbrot bedeutet. Daß meine Umdichtung überflüssig,
wenn nicht ärgerlich ist für die Seltenen, die das Glück haben zum
Urwort selbst durchdringen zu können, sowie für die auch nicht eben
Zahlreichen, die imstande sind an Hand einer der möglichst wortgetreu
gehaltenen Uebertragungen (ich gebe von den mir bekannt gewordenen den
Vorzug der von R. Wilhelm, Jena, Diederichs - weil ich ihr gegenüber am
stärksten das Gefühl der Echtheit und der Ehrfurcht vor dem Grundtext
habe) sich wie an einem Ariadnefaden durch das Labyrinth dieses für die
Ewigkeit hingestellten Granitbaus hindurch zu finden, darüber bin ich
nicht einen Augenblick im unklaren. Aber wenn ich für die vielen, denen
das, was bisher an Verdeutschungen des Laotse vorliegt, nichts ist als
eine durch merkwürdige Assoziationen bewirkte Wortfolge, einen Sinn in
diese Wortreihen bringe, indem ich sie mit neuem Odem belebe und so
wiederschaffe zum Wort in seiner Urbedeutung, dann ist das zugleich der
Sinn meiner Umdichtung."
(Aus dem Nachwort von Elisabeth Hahn)
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